Auch nach einer Verletzung in diesem sensiblen Bereich des Körpers wünscht man sich in der Regel nicht nur die Wiederherstellung der Funktion, d.h. die Heilung des Knochens oder das ungestörte Sprechen/ Kauen/ Schlucken, sondern man möchte auch möglichst wieder so aussehen wie zuvor. Das Ergebnis soll möglichst perfekt und mit so wenig Narben wie möglich sein.
Direkt nach einem Unfall kann z.B. die operative Versorgung von größeren Weichteilverletzungen durch den MKG-Chirurgen erforderlich sein. Dabei kann es sich um eine durchgebissene Lippe handeln, ein angerissenes Augenlid, einen Hundebiss in die Nase oder eine große, tiefe Platzwunde. Die genaue Rekonstruktion, je nachdem auch mikrochirurgisch, unter Einsatz von Lupenbrille, extra kleinen Instrumenten und dünnsten Fäden, ist extrem wichtig für den späteren Heilungsverlauf.
Neben den Verletzungen der Gesichtsoberfläche gibt es zahlreiche Knochenverletzungen, die den Einsatz des MKG-Chirurgen erfordern, wie den Jochbeinbruch nach Faustschlag, den Nasenbeinbruch nach Reitunfall, die Kieferbrüche nach Autounfall oder Sturz bei Glatteis, oft begleitet von knöchernen Ausbrüchen der Frontzähne.
Auch hier gilt es, von Anfang an auf ein optimales Endergebnis hin zu arbeiten, wenn möglich über Mundhöhle und Nase zu operieren und eventuell trotzdem notwendige Hautschnitte klein zu halten und ebenso heilungsgünstig wie unauffällig zu platzieren. Der MKG-Chirurg behandelt aber bei Verletzungen auch die Spätfolgen im Sinne der Wiederherstellungschirurgie. Denn das Gesicht stand bei der Erstversorgung nach einem schweren Unfall vor Monaten oder Jahren möglicherweise im Hintergrund, weil lebenserhaltenden Maßnahmen und die Versorgung großer Verletzungen zu diesem Zeitpunkt wichtiger waren. Den glücklich wieder gesundeten Patienten von damals stören aber heute die Spuren des Unfalls, die Narben, die eingedellte Nase mit eingeschränkter Atmung oder die Mängel in der Symmetrie und er wünscht sich eine operative Verbesserung.