Die Operation der Augenlider, genauer gesagt der Oberlider ist ein Eingriff, der in ganz besonderem Maße das Erscheinungsbild beeinflusst.

Jünger, frischer, wacher, erholter, aufmerksamer, pfiffiger…die Liste der Komplimente, die unsere Patient Innen schon bald nach der sogenannten „Blepharoplastik“ bekommen, ist lang, wobei die meisten Menschen gar nicht auf die Idee kommen, dass ein operativer Eingriff der Grund für diese Verbesserung der Außenwirkung sein könnte.

Die Schlupflider-OP ist aber auch ein ganz besonderes Thema, denn hier gibt es sowohl medizinisch notwendigen Krankenkassen bzw. Versicherungsleistungen, als auch ästhetische Eingriffe, also Schönheits-OPs.

Die Kriterien, die erfüllt sein müssen, für eine medizinische Indikation überprüfen wir gerne. Dazu gehören eine Reihe von funktionellen Einschränkungen, die im Rahmen der genauen Patient Innen-Befragung und der körperlichen Untersuchung festgestellt werden. Überprüft werden neben anatomischen Gesichtspunkten auch körperliche Folgeprobleme wie Fehlhaltungen, Muskelverkürzungen und verschiedene Schmerzsyndrome. In manchen Fällen ist eine Gesichtsfeldmessung durch die Augenärztin / den Augenarzt mitentscheidend, wenn hier eine erhebliche Einschränkung des Sehens nachgewiesen werden kann. Viele Patient Innen kommen heutzutage aber bereits, bevor sie die Kriterien für eine medizinische Indikation erfüllen, da die Möglichkeit der Operation immer bekannter und der Eingriff immer häufiger durchgeführt wird. Längst ist das Thema kein Tabu-Thema mehr und der Umgang damit unkompliziert und offen geworden. In diesen Fällen ist dann manchmal aber die Enttäuschung groß, wenn wir zu dem Ergebnis kommen, dass keine oder zumindest noch keine ausreichende funktionelle Einschränkung besteht für eine medizinische Indikationsstellung. Es bleiben die beiden Möglichkeiten, entweder noch ein paar Jahre abzuwarten, wie die Situation der Lider sich weiter entwickelt, oder sich für den Eingriff als Schönheitsoperation zu entscheiden.

Die Untersuchung ist auch wichtig für die Einschätzung, inwieweit die einzelnen Patient Innen von einem Eingriff profitieren können. Die Form und Tiefe der Augenhöhle, die Ausprägung und Lage des knöchernen Augenbrauenwulstes und das Haut-Fettkörper-Verhältnis spielen dabei eine Rolle. Ein mitgebrachtes Portraitfoto von früher kann hilfreich sein bei der gemeinsamen Abwägung des Vorgehens.