Implantologie

Wie können Sie die komplikationslose Einheilung Ihres Implantats am besten unterstützen?

  1. Ein Implatat braucht Pflege, muss gründlich gereinigt werden. Verunreinigungen sind ein Nährboden für Bakterien, die zu einer Infektion des Implantats führen können. Deshalb vorsichtig, aber oft und gründlich Zähne putzen. Zahnseide ist für die Reinigung zwischen Implantat und Nachbarzähnen wichtig. Eine Ultraschall-Zahnbürste kann sehr hilfreich sein, da sie sehr gut und gleichzeitig sehr schonend reinigt.
  2. Ein Implantat, das noch einheilen muss, braucht eine gute Durchblutung. Nikotin verengt die Gefäße, vermindert die Durchblutung, verschlechtert die Heilung. Deshalb bitte möglichst wenig rauchen.
  3. Ein Implantat, dass noch nicht eingeheilt ist, ist noch nicht voll belastbar. Deshalb mit frischen Schneidezahn Implantaten nicht abbeißen, sondern Nahrung in kleinen Portionen direkt in den Mund stecken. Mit frischen Backenzahn Implantaten keine harten Nüsse oder ähnliches beißen.

Das Einbringen von Implantaten, also künstlichen Zahnwurzeln, in den Kieferknochen sollte unbedingt beim Fachmann erfolgen, unabhängig davon, ob die Wiederherstellung des Kauvermögens oder die Ästhetik im Vordergrund stehen. Auch der Hauszahnarzt, der selbst implantiert, verweist bei schwierigen Fällen gern an den Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen. Denn er weiß, dass der Patient für die Kronen, den Zahnersatz und die weitere Versorgung seiner Zähne nach der Operation wieder wohlbehalten zu ihm zurückkommt.

Eine große Operationsroutine, langjährige Erfahrung mit verschiedenen Implantaten und Implantatsystemen, der problemlose Umgang mit den knöchernen Strukturen des Kiefers, sowie die Möglichkeit, genau abzuwägen, in welchem ganzheitlichen gesundheitlichen Zusammenhang implantiert werden soll, sind hier die großen Pluspunkte des Facharztes für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Mit den verschiedenen Implantatsystemen kann er für jede Situation am Patienten und für jede Vorliebe des behandelnden Zahnarztes eine optimale Behandlungsstrategie entwickeln.

Dabei kann es sich um Einzelimplantate handeln, die mit einer Krone versorgt werden, um mehrere Implantate, die eine Brückenversorgung abstützen oder eine herausnehmbare Prothese festhalten und im Maximalfall sogar um eine Komplettlösung, bei der ein vollständiger Zahnersatz fest im Mund verankert wird.

Ein genauer Behandlungsplan, basierend auf einer detaillierten Voruntersuchung, z.B. mittels 3-D-Röntgendiagnostik, ist für ein optimales Behandlungsergebnis unbedingt erforderlich. Das Knochenangebot des Kiefers muss ebenso exakt analysiert werden wie der Verlauf von Nerven und Nachbarwurzeln. Danach richtet sich die Vorgehensweise, die Anzahl der Implantate, sowie die Größe und die Lokalisation des einzelnen Implantats.

Wenn zu wenig Knochen vorhanden ist, kann dieser vor oder während der Implantation wieder aufgebaut werden. Bei kleineren Knochendefekten wird zeitgleich mit dem Implantat Ersatzknochenmaterial eingebracht oder Eigenknochen an einer anderen Stelle des Kiefers gewonnen und in der Region des Implantats eingebracht.

Bei ausgedehnten Verlusten der Knochensubstanz muss der Wiederaufbau des Knochens in einem ersten Eingriff erfolgen und die Implantation wird nach der Einheilung durchgeführt.

Sollten die Knochenverluste im Vorfeld einer Implantation durch große Zysten, Tumoren oder das jahrzehntelange Tragen von Vollprothesen extrem sein, gibt es die Möglichkeit der Knochenentnahme vom Beckenkamm. Dies führt ausschließlich ein Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg durch.

Wenn es sich bei einer Implantation um eine Rehabilitationsmaßnahme nach einer Therapie eines bösartigen Tumors im Mundbereich handelt, mit dem Ziel, dem Patienten wieder das normale Essen, Trinken und Sprechen zu ermöglichen, kann der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg bei der Antragstellung für die Kostenübernahme durch die Krankenkasse helfen. Eine Implantation kann natürlich auch in Kurznarkose erfolgen.